MonatJuli 2017

scripted personalities

Es ist schon sehr sonderbar, was hier und da immer mal wieder passiert. An einem Tag läuft man high durch Hügel und Wälder und erlebt Abenteuer und hat Steine im Schuh und malt sich Welten aus und fällt dann völlig erschöpft ins Bett. Dann trifft man sich mit alten Freunden und fürchtet sich, zu Aldi zu gehen „in diesem Zustand“ und mit einer Flasche Bier in der Hand, die Krönung eines asozialen Lifestyles, und schickt deswegen Andere zum Einkaufen und macht Pfannkuchen. Manchmal nimmt man zwei statt der empfohlenen halben Schlaftabletten zum Einschlafen obwohl man am nächsten Tag arbeiten muss und kämpft mit Kaffee gegen dieses unfassbar schwere Gefühl von Mattigkeit an und fährt dann im Bus wie auf Drogen. Oder man verbringt den ganzen Tag eingekeilt zwischen Decke und Matratze, der Kopf unter dem Kissen, die Hände auf den Ohren, dabei, alles zu tun, um diese Sonne, diese Geräuschkulisse auszublenden darauf wartend, dass irgendwas passiert, irgendetwas besser wird. Bis die Band kommt und dir jemand einen Bass in die Hand drückt und du bist ganz losgelöst und die Bewegungen deiner Finger sind deine Beruhigungstherapie bis du dich umziehst, Kontaktlinsen reinmachst – man muss ja auch mal etwas Neues ausprobieren dann und wann, vielleicht sind Kontaktlinsen ja das neue Ich – ein bisschen Schminke, Tasche packen und raus in die Dunkelheit. Es ist spät, du bist spät, aber als du die Bar betrittst hat das Konzert noch gar nicht angefangen und deine Freundin packt gerade ihre Geige aus. Du bestellst dir ein Bier und es schmeckt irgendwie komisch, aber es ist warm und gemütlich wo du bist, die Musik ist gut, du kommst ins Gespräch mit verschiedenen Menschen und nach dem Konzert sitzt du draußen und rauchst und redest auf einmal russisch und trinkst noch mehr Bier und du bist halbwegs kommunikativ und fühlst dich irgendwie wohl, ist das nicht verwirrend? Wie man vom Googlen von Psychologen in völlig abgeschotteter Dunkelheit in Gespräche über amerikanische Literatur mit Menschen, die man nicht kennt kommt und das alles in wenigen Stunden? Und dann geht es weiter und es wird spät, wie das so ist löst sich die Gesellschaft langsam auf.
„Willst du gemeinsam mit dem Taxi fahren?“
„Nein, danke, ich fahre mit den Öffentlichen.. wobei, wo wohnst du noch mal? Vielleicht liegt das ja auf dem Weg. Aber Moment, ich muss kurz rein und tschüss sagen.“
Ich stehe auf, nicke dem Türsteher zu, laufe durch den kleinen Flur zum Tisch an dem meine Freundin sitzt, bedanke mich bei ihr für das Konzert, wünsche ihr noch mal alles Gute zum Geburtstag, drücke sie und drehe mich wieder um.
„Um das klar zu stellen: ich fragte dich, ob du mit mir, im Taxi, zu mir möchtest.“
„Oh. Ach so. Nun, das ist natürlich was anderes. Warum nicht?“ sagt man dann eben und steigt in ein Taxi. Ich wusste gerade so einen Namen und irgendwie saßen wir auch schon eine Weile, dass sich unsere Gespräche in solche Richtungen drehten ist mir natürlich – wie immer – nicht aufgefallen. Und wie verhält man sich in solchen Situationen? Mir war natürlich klar, worauf das alles im Endeffekt hinauslaufen sollte, und wo waren meine alarmierenden Gefühle?
Weg. Alle. Weg. Ich hatte gar keine Gefühle, nur dieses eine im Hinterkopf von Überforderung, dieses eine, das immer da ist, wenn ich draußen bin, das mich verfolgt, wenn ich mit Personen rede, die ich nicht kenne. Ist es okay, was ich sage? Macht es Sinn? Kann man das überhaupt nachvollziehen? Bin ich jetzt komisch? Und, … was willst du überhaupt von mir?
Und es war sogar ganz angenehm, das alles, die ganze Erfahrung. Wir saßen auf dem Sofa und aßen French Toast und tranken Gin Tonic und redeten und hörten Musik und ich in meiner Nervosität hatte alle möglichen Fragen über seine Wohnung und wir hatten ein paar Pausen aber es war in Ordnung und nicht wirklich unangenehm und ja, natürlich hatten wir irgendwann Sex und ich wusste nicht, dass ich das überhaupt kann. Aber es kann alles so schrecklich nicht gewesen sein denn als ich ging gab er mir seine Nummer und als ich aus der Tür trat lief ich erst mal in die falsche Richtung und traf eine Frau mit Hund und einen Mann mit Kopfhörern und dann stand ich plötzlich am Kanal. Es war hell, es war ja auch schon nach 7 Uhr morgens, ich kaufte mir einen heißen Kakao und eine Laugenstange mit Käse und saß in der U-Bahn und wartete und ließ meinen Abend Revue passieren und lachte in mich hinein, denn bevor ich losging und mir Unterwäsche anzog, dachte ich „Nun, das wird ja eh keiner sehen. Du denkst immer ‚es könnte ja passieren, zieh dir was Schickes an!‘, aber es passiert nie und, seien wir doch mal realistisch, wie würdest du dich überhaupt verhalten? Du, die du nie jemanden an dich ranlässt. Du, die du gerade erst – nach über anderthalb Jahren! – David gesagt hast, dass du dich endlich, endlich wohlfühlst mit ihm?“ also zog ich irgendetwas Altes an, was eben gerade rumlag und so können sich Dinge dann doch eben wenden.

Eine Schattenseite hatte das Ganze dennoch: Zuhause wollte niemand mit mir frühstücken.

on a plain

Während mein Mitbewohner im Zimmer neben mir mit zwei Kommilitonen Wahrscheinlichkeitstheorie für seinen Mathe-Master lernt sitze ich drei Meter entfernt vor meinem Rechner und lese mir Droprates und Rollingstats für einen Ring durch, den ich bei Diablo III farmen möchte. (The Compass Rose, btw)

Ich war heute schon bei der Physiotherapie, und später gehe ich noch zum Training, das sind meine Tageserfolge. Von der Wand vor mir ist ein Poster hinuntergefallen. Ich muss dringend Panzertape kaufen. Und zu IKEA für Bilderrahmen, Boxen und eventuell ein Regal. Nach drei fehlgeschlagenen Versuchen ein Passwort einzugeben wurde mein Bahnaccount gesperrt und ich daran gehindert, 40 Euro für ein überteuertes Ticket nach Bielefeld auszugeben, um dort mit meinen Schwestern Kanufahren zu gehen. Jetzt wo ich so darüber nachdenke – natürlich ist es völlig gerechtfertigt, dass ich so viel Geld ausgebe, um dorthin zu fahren, denn andersherum wäre es ja völlig unfair zu verlangen, dass Menschen, die im Leben stehen und Gehalt verdienen mal in meine Richtung kommen könnten. Aber egal.

Ich fühle mich immer noch so im Schwebezustand und weiß nicht, was ich tun soll. Zu depressiv, um tatsächlich für die Uni zu arbeiten, oder zu faul? Es ist mir unklar, was diese riesige Blockade in meinem Kopf ist, wo sie herkommt, und wie sie wieder weggeht. Bis dahin muss ich wohl eben noch ein bisschen Diablo spielen.

(Ich vermisse Russland ein bisschen.)

Heute oder morgen

Im Neonlicht blendet die Wahrheit, deswegen löschen wir die Lampen
Und fliehen in geistige Umnachtung.
Wenn wir nichts sehen, dann kann uns auch keiner finden.
Obwohl wir Angst haben vor den Schatten ist uns das Tageslicht zu grell.

Meine Realität ist eingerahmt in vier Bettpfosten an manchen Tagen. Aber das ist okay, an denen kann man sich gut festhalten.

Ich bin aufgeregt, lebenshungrig, erlebnisdurstig. Will alles auf einmal in mir aufnehme und Ungenießbares gleich wieder ausspucken. Neue Idee, neues Glück. Versuchen und fürchterlich scheitern ist immer noch besser als gar nicht zu versuchen.

Ein bisschen was aus meinem Notizbuch von vor einer Weile.
Ich bin nun wieder in meinem Zimmer und verwirrt wie eh und je. Dieses Gefühl, wenn man durch die Straßen läuft und alles sieht genau so aus, wie man es verlassen hat, alle Dinge sind an ihrem Platz, die Menschen sehen noch gleich aus und machen auch noch das gleiche, auf der Arbeit, beim Fußball, in der Uni, Zuhause, und ich denke mir: das ist nicht richtig. Wie kann das sein? Wie ist es möglich, dass ich so lange weg war, und nichts hat sich verändert – außer mir?
Es ist sehr stressig im Moment und ich habe das Gefühl, die ganze Welt wirbelt so um mich herum – und am Ende passiert ja doch nichts.

Ich bin aufgeregt wegen meiner bevorstehenden Reisen. Ansonsten blicke ich wie immer sorgenvoll in die Zukunft.

Ich weiß auch gar nicht, was ich gerade will, warum ich dieses Dokument aufgeschlagen habe, ich denke, ich wollte einfach irgendetwas loswerden, aber das hat sich verflüchtigt. David hat mich abgelenkt mit seinen komischen Fragen, ich habe meinen Tee umgeworfen, zwischenzeitlich gegessen, das alles ist passiert nachdem ich WordPress geöffnet habe.

Ich wollte heute meinen letzten Leistungsnachweis für Kulturwissenschaft im Prüfungsbüro abgeben und das Prüfungsbüro war verschwunden. Es hat sich also doch etwas geändert. Ich musste in ein völlig anderes Gebäude und völlig fremde Prozedere über mich ergehen lassen, bevor ich mein Blatt abgeben konnte, aber nun. So ist es wohl. Ich werde einfach versuchen, diesen Berg, der vor mir liegt, so gut wie möglich abzuarbeiten, heute oder morgen.

Dies ist eine sehr ruhige Stadt, es gibt hier nichts zu sehen

Hallo. Ich existiere noch. Und es ist viel passiert. Aus meinem Versprechen jeden Tag zu feiern bevor ich abreise wurde (Gott sei Dank) nichts, aber das heißt natürlich nicht, dass ich mich gelangweilt habe.

Gerade sitze ich in Berlin in der leeren Wohnung einer Freundin, die gerade in Frankreich ist – und ich bin allein. Allein, das erste Mal seit einem halben Jahr. Zwar immer noch irgendwie auf Reisen (ich lebe aus dem Rucksack, nach wie vor), aber in einer deutschsprechenden Umgebung. Es ist alles wie immer. Es ist genauso, wie es war, bevor ich es verlassen habe hier. Nichts hat sich verändert (fast). Nur ich – ich habe mich irgendwie entfremdet. Was sind das für Menschen hier? Was soll diese aufgesetzte Freundlichkeit, dieses Stimmeverzerren? Ich bin verwirrt und fühle mich noch viel weniger hier zugehörig als jemals zuvor.

Letzten Donnerstag als wir nach dem üblichen Gelage im Café Afrika im Poison waren musste ich tatsächlich ein paar Tränchen verdrücken. Nicht unbedingt, weil ich traurig darüber war, dass ich gehen müsste. Nun, das heißt – auch, aber nicht hauptsächlich. Mehr jedoch, weil es alle so furchtbar rührend beschäftigte, mit anderen Worten: meine Freunde und Bekannte waren traurig darüber, dass ich gehe. Ich habe sogar Geschenke bekommen. Einen Kühlschrankmagneten mit Katalanischer Flagge und eine I <3 Russia Espressotasse. Zoe und ich haben unser komplettes Repertoire gesungen. Ich habe versucht, auf einem Skateboard zu skaten. Ich bin mit dem Schienbein gegen die Bühne geknallt und der Länge nach auf eben dieser aufgeschlagen. (Hat aber keiner mitbekommen. Anscheinend.)
Am Samstag hat sich Serat verabschiedet und Stacey und ich sind noch in eine Bar, in der Kot aufgelegt hat (ich werde seine Musik vermissen.) Sonntag war meine eigene Abschiedsparty die damit endete, dass Rick und ich noch bis 7 Uhr morgens bei ihm in der Wohnung rumsaßen und über alles und nichts gequatscht haben. Am Montag haben wir mit Tanja Blokus gespielt (ein großartiges Tetris-ähnliches Brettspiel). Dienstag war ich im Museum sowjetischer Arkade-Maschinen und im General Staff Building der Eremitage. Abends wollte ich eigentlich mit der Redhead Residence ein letztes Mal in unsere Lieblingsnachbarschaftsbar, aber es ist irgendwie alles eskaliert. Tanja, Rick, Stacey und ich spielten Blokus bis Zoe kam, dann spielten wir alle Secret Hitler (was sich übrigens jetzt in meinem Besitzt befindet!), wir bestellten riesige Pizzen und tranken Unmengen an Wein. Am nächsten Morgen verschwanden Zoe und Tanja zur Arbeit und Rick und Stacey brachten mich zu dem Spot, von dem aus ich mich auf den Weg nach Helsinki begeben wollte.

Oder es zumindest versuchte, denn anfangs war ich nicht allzu erfolgreich. Und mit anfangs meine ich die ersten fünf Stunden. Stacey hat es sich dann zur persönlichen Aufgabe gemacht, mich in ein Auto zu setzen, das mich auf den richtigen Weg bringt und nach einem endlos langen Telefonat mit ihrem Vater über die besten Stellen zum Trampen haben wir uns schließlich noch auf den Weg zu einem anderen Ort gemacht. Einem Ort im Norden. Einem Ort der noch nicht mal mehr Sankt Petersburg ist. Dort jedoch wurde ich recht schnell mitgenommen von einem niedlichen Armenier, der mir auch direkt seine Nummer gab und mir versprach, in einer Stunde noch ein mal vorbeizukommen und nach mir zu sehen und falls ich irgendwo in diesem Gebiet steckenbleibe solle ich ihn doch anrufen und er hole mich ab.
Meine nächste Mitfahrgelegenheit brachte mich recht unspektakulär zu einer Tankstelle auf der Landstraße Richtung Finnland. Danach nahm mich ein Taxifahrer mit, der mich trotz meiner nicht vorhandenen liquiden Mittel bis zur Grenze fuhr – weil ich Deutsche bin. Er hörte nicht auf, mir von seiner Familie zu erzählen und stellte immer wieder verwirrende Trickfragen wie: „Meine Schwester wohnt in Dortmund. Sie hat da an einem Schönheitswettbewerb teilgenommen und gewonnen, Miss Niedersachsen. Gibt es so einen Schönheitswettbewerb?“ „Kann schon sein, ich weiß nicht.“ „Miss Niedersachsen, gibt es das?“ „Na ja, wenn es soetwas gibt, dann sicherlich nicht in Dortmund, da Dortmund in NRW liegt..“ „Sie wohnt aber in Dortmund“.
Das war schon ziemlich anstrengend. Er setzte mich dann an der Grenze (eine kleine Schranke irgendwo im Nirgendwo) und rang den beiden Grenzbeamten das Versprechen ab, mich in ein Auto nach Helsinki zu setzen. Es war schon spät und ich ein wenig besorgt, dass ich nicht alleine weitermachen durfte, aber ich setzte mich gehorsam ins Grenzhäuschen, wo ich aufmerksam mit Kaffee verpflegt wurde. Nach ungefähr einer Stunde (und nachdem sorgfältig jedes einzelne Auto herangewunken und befragt wurde) fanden wir mir dann einen sympathischen Finnen, der mich bis in die finnische Hauptstadt mitnahm. Wir sprachen Russisch (Finnen haben einen unglaublich niedlichen Akzent!), standen ungefähr eine Stunde bei drei verschiedenen Grenzübergängen rum und haben in der Zeit vier Mal ein deutsches Auto getroffen, das letzte Mal davon auf der Autobahn nur wenige Kilometer vor Helsinki.

Um elf kam ich am Bahnhof an und wurde dort freudestrahlend von Ansgar empfangen, der schon seit einigen Stunden auf mich wartete. Um zwölf öffnete ich die Tür zum Haus meines Freundes, der mit seiner Frau in der Stadt wohnt – und uns überraschenderweise zu sich zum Übernachten einlud und uns ein üppiges Abendessen und leckeres Frühstück vorsetzte.

Am nächsten Tag machten Ansgar und ich uns dann auf den Weg zum Provinssi Festival – dem ursprünglichen Ziel unserer Finnland-Reise. Das Trampen dorthin verlief auch weithin unspektakulär bis darauf, dass wir ungefähr drei Stunden hinter Tampere auf einer Raststätte versackten. Mit unserem letzten Lift hatten wir aber ziemlich Glück: wir wurden direkt bis Seinäjoki mitgenommen, durften unsere Taschen bei unserer Fahrerin im Auto lassen und sind mit dieser am selben Abend noch bis nach Turku zurückgefahren. Nachdem wir eine Stunde durch Seinäjoki geirrt sind, um Maya und Zoe zu finden („Wir sind beim S-Markt.“ „Okay. Nein, seid ihr nicht. Welcher S-Markt?“ „Na der auf dem Festivalgelände!“), wären wir fast zu spät zum Die Antwoord Konzert erschienen. Doch knapp eine Viertelstunde vor Beginn standen wir in der Menge (oder dem, was für finnische Verhältnisse eine Menge darstellt – ich hatte auf einem Konzert noch nie so viel Platz zum Tanzen). Es war großartig. Ich habe ja nicht viel erwartet, Die Antwoord sind ja auch durchaus eine sehr merkwürdige Band, deren Musik ich nicht unbedingt oft höre. Und das vor allem auch nicht nüchtern. Aber die ganze Show war einfach fantastisch, da konnten die Killers danach auch nicht mithalten. Die boten einfach ein solides Indierock-Konzert, an dem man nichts zu meckern hatte, aber auch nichts zu loben (abgesehen vom unglaublich fancy ausschauenden Jackett des Sängers.)

In Turku angekommen schlugen Ansgar und ich unser Zelt in einem Park etwas außerhalb des Stadtzentrums auf und wurden in unregelmäßigen Abständen von herunterfallenden Ästen attackiert. Turku selbst ist nicht allzu groß, aber niedlich und als wir da waren fand gerade ein Mittelalterfestival statt.
Zurück in Helsinki quartierten wir uns bei einem Couchsurfer ein, der ganz nett, aber auch nicht sonderlich spektakulär war. Überhaupt ist einfach nichts spektakulär, was so in Helsinki geschieht, es ist beschaulich, langweilig und einfach ganz und gar gewöhnlich. Den letzten Tag verbrachte ich dann ohne Ansgar wieder bei meinem Freund und seiner Frau und es war warm und nett und ein angenehmer Abschluss.

Am Montagnachmittag flog ich nach Riga. Ich hatte ja vorher mit einem Couchsurfer gesprochen, der zwei Hostelbetten für uns reserviert hatte und ein wenig später als ich ankam. In der Zeit habe ich schon zwei nette Amis aus dem Hostel unter uns auf der Straße getroffen, die mir ein Restaurant (Stalovaya-Style – aber gemütlich!) mit furchtbar leckerem lettischem Essen gezeigt haben. Mit eben den beiden sind wir dann später auch in eine Bar, in der man sich das Bier selbst zapfen konnte und so die Möglichkeit hatte, viele der dargebotenen Sorten auszuprobieren (was ganz herrlich war). In dieser Bar haben wir noch zwei weitere Amis gefunden, die momentan auf Reisen waren. Der eine hatte einen merkwürdigen Fetisch gegenüber Deutschland, und Deutschen, und er sprach sogar ein bisschen Deutsch. Mit den beiden im Schlepptau sind wir dann weitergezogen, und in der nächstne Bar haben wir noch einen Ami gefunden. Riga besteht gefühlt zur Hälfte aus Amerikanern.
Es ist dann auch nichts weiter Interessantes passiert. Einer der Amis hat dann am Ende versucht, mit mir rumzuknutschen, aber er hat sich schlecht gefühlt, weil er nicht wisse, ob er Zuhause eine Freundin hat und das fühle sich nicht richtig an. (?!) Na ja, egal.

Jetzt bin ich also wieder in Berlin. Gleich muss ich arbeiten und morgen fahre ich nach Bielefeld, um meine Schwester zu besuchen. Ich habe mir bereits ein neues Telefon gekauft (wurde aber auch Zeit, das Display des alten war inzwischen kaum mehr lesbar), Tickets nach LA im September und ich war beim Friseur. Das klingt doch alles recht produktiv.