Heute oder morgen

Im Neonlicht blendet die Wahrheit, deswegen löschen wir die Lampen
Und fliehen in geistige Umnachtung.
Wenn wir nichts sehen, dann kann uns auch keiner finden.
Obwohl wir Angst haben vor den Schatten ist uns das Tageslicht zu grell.

Meine Realität ist eingerahmt in vier Bettpfosten an manchen Tagen. Aber das ist okay, an denen kann man sich gut festhalten.

Ich bin aufgeregt, lebenshungrig, erlebnisdurstig. Will alles auf einmal in mir aufnehme und Ungenießbares gleich wieder ausspucken. Neue Idee, neues Glück. Versuchen und fürchterlich scheitern ist immer noch besser als gar nicht zu versuchen.

Ein bisschen was aus meinem Notizbuch von vor einer Weile.
Ich bin nun wieder in meinem Zimmer und verwirrt wie eh und je. Dieses Gefühl, wenn man durch die Straßen läuft und alles sieht genau so aus, wie man es verlassen hat, alle Dinge sind an ihrem Platz, die Menschen sehen noch gleich aus und machen auch noch das gleiche, auf der Arbeit, beim Fußball, in der Uni, Zuhause, und ich denke mir: das ist nicht richtig. Wie kann das sein? Wie ist es möglich, dass ich so lange weg war, und nichts hat sich verändert – außer mir?
Es ist sehr stressig im Moment und ich habe das Gefühl, die ganze Welt wirbelt so um mich herum – und am Ende passiert ja doch nichts.

Ich bin aufgeregt wegen meiner bevorstehenden Reisen. Ansonsten blicke ich wie immer sorgenvoll in die Zukunft.

Ich weiß auch gar nicht, was ich gerade will, warum ich dieses Dokument aufgeschlagen habe, ich denke, ich wollte einfach irgendetwas loswerden, aber das hat sich verflüchtigt. David hat mich abgelenkt mit seinen komischen Fragen, ich habe meinen Tee umgeworfen, zwischenzeitlich gegessen, das alles ist passiert nachdem ich WordPress geöffnet habe.

Ich wollte heute meinen letzten Leistungsnachweis für Kulturwissenschaft im Prüfungsbüro abgeben und das Prüfungsbüro war verschwunden. Es hat sich also doch etwas geändert. Ich musste in ein völlig anderes Gebäude und völlig fremde Prozedere über mich ergehen lassen, bevor ich mein Blatt abgeben konnte, aber nun. So ist es wohl. Ich werde einfach versuchen, diesen Berg, der vor mir liegt, so gut wie möglich abzuarbeiten, heute oder morgen.

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