Der Prozess

Es leert sich ein bisschen. Es dauert, und ich weiss immer noch nicht, was der effizienteste Weg ist, wirklich alles, alles loszuwerden, aber es ist ein staendiger Prozess. Mein Fernseher ist schon Weg, meine Playstation ist verpackt und bereit, nach Paderborn geschickt zu werden. Alle meine CDs und 80% meiner Buecher befinden sich in Boxen und werden Montag abgeholt. Ich dachte, es wuerde mir schwer fallen, alles gehen zu lassen, und wenn ich mich umschaue in diesem chaotischen Durcheinander von Gegenstaenden, ein Sammelsurium eines Lebens, dann wird mein Herz ein bisschen schwer. Aber als ich letztens bei Curious Fox an der Theke stand und meine Buecher hinuebergeschoben habe hat meine Hand nicht einmal gestockt, meine Augen blieben nicht an den Umschlaegen kleben und meine Zunge wurde nicht schwer, als ich gesagt habe „Okay“ und alles im Regal verschwand.

Ich habe einen neuen Laptop gekauft – der Grund, warum ich keine Umlaute benutze; er hat eine amerikanische Tastatur – und meinen alten in die Reparatur gebracht, in der Hoffnung, noch ein bisschen meine Reisekasse damit aufzustocken (oder auch nur die Kosten fuer den neuen Laptop zu decken. Teures Teil.)

Schritt fuer Schritt. Montag vielleicht werde ich versuchen, mein Visum zu beantragen. Am Donnerstag war ich in der Bib und wollte eigentlich lernen, aber ich war so unruhig und rastlos, dass ich nur die ganze Zeit hin- und hergelaufen bin und Reisedinge erledigt habe.

Vielleicht macht es einfach nicht fuer jeden Sinn, sich auf Biegen und Brechen in die Gesellschaft, das „System“ – bzw. das, was wir dafuer halten – zu quetschen. Wahrscheinlich ist der Grat zwischen Mut und Dummheit sehr, sehr schmal. Aber was ist schon das schlimmste, was passieren kann?

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