Beobachtungen #398

Ach, wie furchtbar langweilig es ist, wenn man Zuhause sitzt und sich mit Büchern in die Ferne träumt, aber draußen regnet es und es geht immer nur um’s Geld, Geld, Geld.

ES SCHNEIT FETTE FLOCKEN, oder wie wär’s mal mit einem Panoramawagen in der S-Bahn?

Zwei dem Zoo entlaufene Alpakas mit DB-Sicherheit-Westen schlenden den Bahnsteig hoch und runter, währenddessen streit ein Cowboy, sein Brot fest umklammert, ziellos umher.

Nichts kann einem so erfolgreich die Freude ins Gesicht schreiben wie ein frischer, dampfender Kaffee um 7 Uhr morgens.

Fotoshooting in der S-Bahn, ein Mann kniet auf dem Boden, der andere räkelt sich an der Stange, schlechte Beleuchtung, aber zwei verschiedene Handys.

Manchmal flüchte ich mich in eine Parallelwelt, in der Menschen nicht im Buseingang stehen bleiben oder Mitten auf der Straße oder auf der Treppe ODER ÜBERHAUPT, GOTTVERDAMMT.

Jemand malt eine lachende Sonne an das beschlagene Busfenster, wie herzerwärmend.

Ein Mann im Zeitungskleid lässt am Bahnhof Möckernbrücke kleine Zeitungsmännchen an Stöckern tanzen – welch Abbild seiner selbst! – und begleitet dieses Schauspiel mit einer Mundharmonika.

Und als ich vor der Wahl stand zwischen Kaffee und Obstsalat, weil ich mir beides zusammen nicht leisten konnte, dauerte es nur eine Sekunde, bis ich mich schließlich für Kaffee entschied, weil wach sein wichtiger ist als gesund sein.

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