Nothing is real

Jedenfalls wehten mir diese Worte auf der Straße entgegen, als ich zufällig die Konversation eines mich von hinten überholenden Paares überhörte. Und ein bisschen fühlt es sich auch so an hier, in Los Angeles, als sei nichts real. Der Eindruck wird auch von den gelegentlichen Kunstrasenflecken auf der Straße bestätigt. Im Kern jedoch, von dem, was ich bisher gesehen habe, unterscheidet sich LA abgesehen von der Sache mit den Palmen und dem Kunstrasen nicht großartig von Berlin, jedenfalls nicht vom Verhalten der Leute her.

Mir kam ein Mann entgegen, der sein Plüschnashorn auf den Spielplatz ausführte, ein paar Meter weiter passierte ich ein Zelt, aus dem starker Grasgeruch drang. Im Park übersah ich ein Schild, das mir „Free Energy Healing“ anpries, in Berlin kann ich mir die Aura aus meiner Hand für 30 Euro lesen lassen – das ist wohl eindeutig der schlechtere Deal. Ein Mädchen aus der Metro sang irgendwo in der Ferne schiefe Töne, auf der Straße hören Menschen merkwürdige Hip-Hop Musik. Eine „bowl“ ist quasi ein Salat, aber in fancy und unfassbar teuer. Die Art, wie sich eigentlich alle hier kleiden ist milde mysteriös bis nuttig. Ich kenne die Namen nicht, die mir auf dem Walk of Fame entgegenschreien, das heißt, die meisten nicht, aber ich finde die Sterne verwirrend und das Lesen ablenkend. September ist RAIL SAFETY MONTH, so steht es in der Metro – immer schön nach links und rechts gucken, bevor ein Zug einfährt. Und das wichtigste: wo auch immer eine freie Fläche zum Platzieren von Werbung verfügbar ist, da wird sie auch extensiv genutzt.

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