Jetzt oder nie

Wir fahren am Wochenende nach Usedom. Ich bin aufgeregt. Eigentlich bin ich schon aufgeregt, seitdem wir das beschlossen haben, aber ich habe es vor mir selbst natürlich erst nicht zugegeben. Aber jetzt kann ich das Gefühl nicht mehr ignorieren.

Wir fahren also in den Urlaub, zu zweit, und ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum es nicht wunderschön werden sollte und das macht mir Angst. Es soll regnen. Ich denke: gut, dann bleiben wir zwei Tage lang im Bett. Wir sind zusammen. Sogar darauf würde ich mich freuen. I am setting myself up for disappointment.

Er hat mir eine Postkarte geschrieben, in der er sagt, dass er sich darauf freut, wenn wir uns bald wiedersehen. Er sagt nicht: können.

Ich rufe ihn betrunken vom Festival an. Ich sage: ”Irgendwann wird sich unsere Kommunikation schon einpendeln!” er sagt: ”Das ist alternativlos”. Natürlich ist es nicht alternativlos, denke ich, wir können uns auch trennen. Das scheint ihm nicht einzufallen oder es scheint keine Option zu sein. Er ist sich der Zukunft so sicher – wir werden uns sehen, wir werden unsere Kommunikation verbessern – dass ihm unliebsamere Szenarien gar nicht in den Kopf kommen.

I want to tell you that I love you but I don’t know how.

Und ich freue mich immer noch darauf, dich besser kennenzulernen, freue mich vielleicht auch deswegen so auf den Urlaub, weil wir endlich mehr Zeit zusammen haben werden. Ich freue mich darauf, gemütlich mit dir zu werden, freue mich darauf, wenn die Aufregung weg ist und die Zuneigung, Sicherheit, Comfort bleibt. Freue mich, neben dir zu schweigen und deine Anwesenheit zu genießen, ohne das Gefühl zu haben, das meiste daraus machen zu müssen.

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