exacerbating/terrific

Ich habe geträumt, ich sei schwanger. Das ist mir vorher auch noch nie passiert. Zumindest nicht soweit ich mich erinnern kann. Es war auch nicht ausschließlich unangenehm, ich glaube, es war auf angemessene Art angsteinflößend, obwohl viel Blut involviert war.

Es passieren schon wieder Dinge. Die Arbeit ist pleite. Das ist nicht schlimm. Bald gibt es wieder Bafög, hoffentlich. Vielleicht kommt dann auch endlich mal ein wenig Ruhe hinein, aber mit den ganzen Reisen, die anstehen, vielleicht auch nicht. Ich freue mich darauf, wieder viel unterwegs zu sein. Es beunruhigt mich ein bisschen. Ich schreibe an meinem Masterarbeitsexposé, was fast so ist, wie an der Masterarbeit selbst zu schreiben. Aber mir geht es nicht so ideal, ich liege viel rum und verschwende viel Zeit mit Nichtstun. Warum, weiß ich auch nicht so genau. Zu viel Veränderung auf einmal? Ich habe ungelesene Nachrichten, was ungewöhnlich ist für mich, aber ich habe nicht die Kraft, zu entscheiden, ob ich sie löschen kann oder nicht.

Es gibt da jemanden. Ich weiß allerdings nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Es ist auf eine schüchterne, zurückgehaltene Art schön; es ist auf eine schüchterne, zurückgehaltene Art verwirrend. Ich weiß nicht, was der Plan ist. Wahrscheinlich gibt es keinen. Er redet nicht viel. Ich traue mich nicht, zu fragen. Er fragt auch nicht viel.


„Ich bin schwierig“, sage ich während ich mit meinem Daumennagel pling-pling-pling am Hals meines Weinglases kratze. Er sagt nichts. Ich sage nichts. Dann: „Dich scheint dieses Weinglas sehr zu beschäftigen.“ Ich trinke hastig aus, stelle es ab und sage: „Ich könnte auch mich selbst kratzen“ und lache nervös. Er rückt näher. „Hallo“, sage ich. Er grinst und sagt auch: „Hallo“. Ich lege meinen Kopf auf seine Beine, er seinen Arm um meine Schulter. „Erzähl mir was“. Er überlegt. „Ich könnte dir erzählen, wie ich einmal fast verhaftet wurde…“

Wenn wir uns küssen, stoppt er manchmal kurz und legt seine Stirn auf meine Schulter. In diesen Momenten fühle ich mich, als würde ich vor Zuneigung zerfließen. Dann habt er seinen Kopf wieder, ich muss lächeln, fühle mich schön und frage mich, warum? Anstatt zu denken: wie gut es mir gerade geht.

Ich will ihm sagen: „Entschuldigung, ich kann das nicht, ich bin so kaputt, so leer, so unfähig und ich mag dich viel zu sehr, um dir das anzutun“, aber wie macht man das auf eine Art, die andere ernst nehmen und verstehen können? Und wie kann man das überhaupt sagen, wenn man gleichzeitig sagen will: „Entschuldigung, aber ich mag dich viel zu sehr, willst du nicht noch näher kommen und ein bisschen länger bleiben?“.

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