On a scale from One to Taahhhhh
Ahh, wie ist das denn möglich, dass schon wieder sechs Wochen um sind? Ich weiß nicht, was ich mit all diesen Erlebnissen anfangen soll. Mir war nicht klar, dass so viele verschiedene Dinge in einen Monat passen können; ich habe das Gefühl, alles gleichzeitig gemacht zu haben.
Ich erzähle ausschnittweise einfach ein bisschen von gestern.
Gestern wollte ich mit Lyosha ins Erarta Museum. Das hatte allerdings Dienstag seinen Ruhetag. Also sind wir stattdessen ins Vodkamuseum gegangen, natürlich mit Degustation am Ende. Weil wir auf unsere Führung so lange warten mussten, tranken wir vorher ein Bier. Danach sind wir noch auf zwei weitere Bier ins Rockets & Bishops und haben „intensive 2 people durak“ gespielt und, na ja, Lyosha ist nicht besonders gut darin, also sind wir noch auf zwei Vodka ins die Ryumocnaya neben an. Dann kam Zoe vorbei und wir haben noch ein Bier getrunken, das ich zur Hälfte auf der Straße verschüttet habe. Wir mussten nämlich los, weil die beiden und Sasha sich noch eine Wohnung in der Nähe anschauen wollten. Ich musste draußen stehen bleiben und warten, weil ich als „zu betrunken“ klassifiziert wurde. Um darauf anzustoßen, sind wir noch in eine weitere Bar, wo mir prompt Wasser und Essen bestellt und verboten wurde, weiter zu trinken.. Meine Freunde sind sehr fürsorglich und mein Kater heute erstaunlich milde. Das ist auch gut so, denn ich muss gleich noch meinen Studenten ‚unterrichten‘. Und später gehe ich mit irgendwelchen Verwandten von Tanya – Tanya, die mich vor zwei Jahren bei sich aufgenommen hat! – ins Ballett und schaue Corsair.
Nachtrag: das Ballett war so lala, die Kostüme und das Bühnenbild waren fantastisch, aber das Sujet hat meiner Meinung nach irgendwie nicht so viel Sinn ergeben; auch die Choreographien fand ich nur so mittelmaeßig. Nach dem Ballett bin ich noch mit entsprechenden Verwandten zu Tanya gefahren und es gab natürlich jede Menge Essen und Wein und ein komisches Likörgetränk namens Suze, das mir einfach über mein Eis gekippt wurde. Als ich gehen wollte, drückte mir Tanya noch einen Haufen kleiner Äpfel („Von der Datscha, alles Bio!“) in die Hand und irgendein Teegebäck. Begegnungen mit Russen sind immer ein bisschen seltsam.