MonatJuli 2019

In dubio pro alkohol

Man ist wieder in Deutschland und das Internet ist schlecht. Aber damit muss man wohl leben. Dafuer passieren andere Dinge. Ich habe gerade zum Beispiel mit voller Wucht meine Brille in die unzugaengliche Ritze zwischen Bett und Wand geschlagen. Manche Abenteuer muss man sich selbst machen.

Es gibt aber auch positive Seiten. Bessere Lebensmittelauswahl. Eine groessere Reihe an Dingen, die ich mit meinen Freunden tue, ohne mich volllaufen zu lassen. Und sich vollaufen lassen ohne, dass man am naechsten Tag den krassesten Kater hat.

Letzte Woche Montag zum Beispiel, nach meiner Klausur, da trank ich in einem Restaurant mit einer Kommilitonin ein Radler. Und dann trank ich in der Bib noch ein Bier. Und dann noch eins vor dem Bode-Museum. Und dann ein weiteres vor der S-Bahn Station. Und dann kam ich nach Hause und trank dort mit meinen Mitbewohnern zwei Pfeffis und noch ein kleines italienisches Malzbier. Und am naechsten Tag, da bin ich um halb neun aufgestanden und zur Bib gefahren und habe zwei Seiten fuer meine Hausarbeit geschrieben. Einfach so. Und jetzt ist die Hausarbeit fertig. Zack. Und das, obwohl ich gestern den ganzen Tag „Kuchen“ essend im Bett verbracht habe. Gestern war einer dieser Tage. Dafuer war ich dann eben heute um so produktiver. Man muss das nur irgendwie ausgleichen.

Ansonsten traeume ich mal wieder von Meer, aber bis dahin dauert es wohl noch ein wenig. Diesen Freitag ist WG-Party und dann fahre ich nach Bielefeld und zu meiner Mutter zum Geburtstagsbrunch. Und am Wochenende darauf ist Woodstock. Da spielt zwar niemand, den ich so unbedingt sehen moechte, aber zwei Tage im Dreck mit nichts als Bier, Gras, Musik und Dosenfrass, das klingt auch nach einem guten Minimalurlaub.

Ausserdem. Eine Freundin von mir ist schwanger. Das ist insofern bemerkenswert, als dass es nach meinen Schwestern die erste Person ist, die mir in irgendeiner Weise etwas bedeutet, und die mit kugelrundem Bauch durch die Gegend laeuft. Da ich, als meine Schwestern schwanger waren, noch ziemlich jung war und dementsprechend kaum etwas davon mitbekommen habe, war dies also mein erstes bewusstes Erlebnis mit einem schwangeren Bauch.
Es ist seltsam. Es fuehlt sich falsch an. Manchmal lassen sich an den Raendern weiche Ecken ertasten, das sind dann wohl Fuesse oder vielleicht der Kopf. In ein paar Wochen ist es soweit. Dann kann ich die Person erst mal abschreiben.

Morgen fange ich mit der Recherche fuer meine Bachelorarbeit an. Aufregend. Dass ich das noch erleben darf. Dass das tatsaechlich noch passiert. Daran haette ich schon nicht mehr geglaubt.

Aber wie dem auch sei. Ich widme mich jetzt meinem Freund und Love, Death and Robots (sofern es denn funktioniert. Wie gesagt. Das Internet ist schlecht.)