MonatJanuar 2019

Ein ungefaehrer Plan

WordPress ist neu. Es ist sehr anders. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das mag.

Ich bin wieder in Deutschland. Nun, fuer einen Monat zumindest. Visumsgeschichten, wie immer. Ich bin in Luebbecke und ich liege im Bett und fuehle mich seltsam, wie immer. Eigentlich wollte ich Leviathan gucken, aber Google Play wollte ihn mir nicht auf Russisch geben. Dann habe ich stattdessen Eternal Sunshine of the Spotless Mind geschaut. Mein Laptop ist zwischendurch einmal gestorben und das Internet ist abgeschmiert. Ich habe mich ein bisschen in die Zeit von vor knapp drei Jahren zurueckversetzt gefuehlt, als ich den Film in Russland zusammen mit David via Skype gesehen hatte. Damals war er dieser seltsame Typ, mit dem rumhaengen irgendwie Spass gemacht hat und von dem ich nie so recht wusste, was ich mit ihm anfangen sollte. Der irgendwie Probleme verursacht hat. Der aus irgendeinem Grund einfach dageblieben ist.
Heute ist er mein Freund. Er spielt gerade Brettspiele mit unseren Freunden Lyosha und Sasha. Unwirklich, wie das Leben manchmal so spielt.

Ich hatte mich eigentlich darauf „gefreut“, dass es in Deutschland ein bisschen „waermer“ ist. Kein Schnee. Nun bin ich hier und es sind -6 Grad. Und Schnee. Der Wind klopft leise ans Fenster. Ich bin froh, wenn ich hier wieder weg kann.

Ich mag mein Leben in Sankt Petersburg. Es hat alles, was ich brauche. Es stoert mich, dass ich so gewaltsam davon weggerissen wurde – auch, wenn es nur fuer einen Monat ist. Viel kann passieren in einem Monat. Es ist viel passiert im Dezember. Vielleicht ein bisschen zu viel. Und Dinge, von denen ich in Retrospektive nicht weiss, wie ich sie mental behandeln soll.

Ich habe dieses Jahr keine Zusammenfassung gemacht von letztem Jahr. Ich glaube, ich will es auch nicht tun. Das letzte Jahr kann man schlecht in eine Schublade packen. Meine Zukunftsplaene haben sich drei Mal drastisch geaendert – ich hoffe wirklich, dass es 2019 ein bisschen ruhiger zugeht. Letztes Jahr um diese Zeit habe ich auf meinen Klinikplatz gewartet. Dieses Jahr habe ich einen abwechslungsreichen Job (und ausnahmsweise momentan keine finanziellen Sorgen), einen Freund und einen ungefaehren Plan fuer meine naehere Zukunft.
Vielleicht wird aus mir irgendwann ja doch noch was.

Neue Muster, alte Muster

Vielleicht mal was pseudotrauriges mit Regentropfen und ein bisschen Schnee?

Die letzten Wochen waren turbulent, wie immer. Ich habe viel gearbeitet. Viel unterrichtet und uebersetzt und sonstigen Nebentaetigkeiten nachgegangen. Manches davon hat Spass gemacht, manches weniger. Ich war nicht ganz so viel aus wie sonst und habe auch nicht ganz so viel getrunken wie ueblich (bin stolz auf mich). Trotzdem sind natuerlich einige seltsame Sachen passiert die auch nur hier passieren koennen und am Ende all dieser Geschichten habe ich mich in einer seltsamen Vierecksbeziehung mit David und einem anderen Paar befunden. All das muendete dann in einen seltsamen Restaurantbesuch, um uns zu beweisen, dass wir auch ‚ganz normal einfach miteinander essen gehen koennen‘. Na ja, solange kein Alkohol im Spiel ist koennen sich wohl alle benehmen.

Die eine Schule, an der ich arbeite, hat mir heute gesagt, dass sie mir kein Visum geben und die Arbeit mit mir beenden wollen. Das ist zwar unpraktisch, aber okay, weil ich die sowieso nicht ausstehen kann. Dafuer hat meine andere Schule – die, die ich mag – gesagt, dass sie mir vielleicht helfen kann, also mal gucken.

Ansonsten bin ich ab dem 23. erst einmal wieder in Deutschland fuer zwei bis drei Wochen. Visasachen. Guten Kaese fressen.

Ich habe gelernt, dass Kinder manchmal ganz okay sind. Wenn sie mit dir Baerenplakate malen zum Beispiel. Und sich dann nicht von dir verabschieden wollen.

David und ich haben ein bisschen angefangen, ueber Zukunftsplaene zu reden, aber nichts allzu Ernstes. Mal schauen, was daraus noch wird. Ueberhaupt mal schauen, was dieses Jahr so wird. Letztes Jahr war ein wenig seltsam, sehr spontan und impulsiv und voller in letzter Minute veraenderter Plaene.

Es waere schoen, mal ein wenig voraus planen zu koennen. Vielleicht. Ach, immer dieses Vielleicht.